Interprofessionelle Sprechstunde für komplexe Bewegungsstörungen

Einige Symptome bei Bewegungsstörungen beeinträchtigen die Lebensqualität stark, sprechen aber nur unzureichend auf medikamentöse Massnahmen an. Hierzu zählen Schluckstörungen, Gangstörungen, Freezing und Stürze sowie Bewegungseinschränkungen oder Schmerzen durch Spastik. Bei diesen Symptomen ist allerdings die Wirksamkeit spezifischer rehabilitativer Massnahmen belegt. Nicht alle ambulant-tätigen Therapeuten sind jedoch mit den spezifischen Techniken sowie auch mit den Herausforderungen der erweiterten Therapiemöglichkeiten (z.B. DBS, Pumpen-Therapien, Botulinumtoxin) vertraut.

In der interprofessionellen Sprechstunde für komplexe Bewegungsstörungen arbeiten Neurologen mit Therapieexperten für neurologischen Rehabilitation zusammen um einen gemeinsamen Behandlungsplan zu erstellen, der individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Patienten und ihrer Angehörigen abgestimmt ist. Im Rahmen der Sprechstunde findet ein physiotherapeutisches und ggf. logopädisches Assessment sowie eine neurologische Konsultation statt, anschliessend wird gemeinsam mit dem Patienten ein Prozedere festgelegt und ein gemeinsamer Bericht für die ambulanten Versorger (Therapeuten und behandelnde Ärzte) verfasst.

Die Sprechstunde richtet sich an Patienten mit fortgeschrittenen Parkinsonsyndromen, anderen komplexen Bewegungsstörungen und Patienten mit spastischen Syndromen sowie ggf. zusätzlichen Begleiterkrankungen, bei denen die ambulante Symptomkontrolle schwierig ist. 

Das Ziel dieser Sprechstunde ist eine Intensivierung der interprofessionellen Zusammenarbeit und eine höhere Qualität der ambulanten Versorgung von Patienten mit Bewegungsstörungen.